Die Regisseurin und Drehbuchautorin ist zu Gast in der Artothek
Kunst-Gespräch mit Shahrbanoo Sadat und Linda Valerie Ewert
Die Regisseurin und Drehbuchautorin Shahrbanoo Sadat, geboren 1990 in Teheran, kehrte nach dem 11. September 2001 als Elfjährige mit ihrer Familie nach Zentralafghanistan zurück, da sie als Geflüchtete aus dem Iran ausgewiesen worden waren. Mit 18 Jahren zog sie nach Kabul, um den Workshop „Atelier Varan Kabul“ für Dokumentarregie zu besuchen. Ein Wegzug auf Grund der beruflichen Perspektive sowie gleichzeitig eine Flucht, wie sie selbst es beschreibt, um einer Zwangsheirat zu entgehen.
Mit knapp 20 Jahren war Sadat jüngste Teilnehmerin des Förderprojektes Cinéfondation Residency in Cannes, lebte anschließend einige Monate in Paris und erlernte hier die Grundlagen des Filmhandwerks. Bereits 2011 stellte sie ihren ersten Kurzfilm vor und im Herbst 2013 präsentierte sie ihren Film „Not at Home“ im Kontext des dänischen Images Festival sowie beim Afghan Human Rights Film Festival. 2016 folgte ihr Spielfilm-Debüt „Wolf and Sheep“. Bis zur erneuten Machtübernahme der Taliban lebte Sadat in Kabul, konnte rechtzeitig ausreisen und lebt seitdem in Hamburg.
Ihre Filme „Wolf and Sheep“, „the Orphanage“ sowie ein dritter Film, an dem sie gerade arbeitet, sind als Trilogie angelegt und basieren auf den Tagebucheinträgen eines Freundes.
Die afghanische Filmemacherin und Regisseurin berichtet in der Artothek von der Entstehung dieser Filme und ihrer Bildsprache.
Veranstaltungformat
Kunst-Gespräch in der Artothek
Zum Kunst-Gespräch werden Künstler:innen eingeladen, die eng mit dem Ausstellungsprogramm von Haus Coburg verbunden sind. Die 14tägig stattfindenden Talks bieten eine besondere Gelegenheit, Künstler:innen hautnah kennenzulernen und eigene Fragen an sie zu adressieren. Thematisch geht es um aktuelle oder zukünftige Ausstellungsprojekte, um Kulturpolitik oder auch um ein einzelnes Werk. Denn mit im Gepäck ist immer ein Original, das für den Leihbetrieb der Artothek zur Verfügung gestellt wird.