Stippvisite mit Prof. Matthias Krüger
Worpswede oder die künstlerische Erschließung des Teufelsmoores
Als 1889 Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn in Worpswede die bekannte Künstlerkolonie gründeten, war das Teufelsmoor bereits lange 'kolonialisiert'. Schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden in Worpswede und Umgebung zahlreiche Moorkolonien gegründet, deren vorrangige Aufgabe in der Urbarmachung der Moore bestand. Im Vortrag werden die wirtschaftliche und die künstlerische Erschließung des Moores in Beziehung zueinander gesetzt. Was verband sie? Was unterschied sie? Dabei wird auch danach zu fragen sein, ob und in welcher Weise damals bereits ökologische Motive das künstlerische Interesse am Moor anfachten.
Matthias Krüger studierte Kunstgeschichte an der Universität Hamburg; er promovierte 2004 zur Materialität der Malerei und habilitierte 2018 zum kulturgeographische Konzept des Lokalkolorits. Nach Stationen u.a. in Hamburg, München, Bern, Bamberg, Frankfurt, Graz und Venedig ist er derzeit Vertretungsprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität-München.