Performance: Raphael Sbrzesny
Mit interdisziplinären Mitteln erkundet der Bildende Künstler und Musiker Raphael Sbrzesny den Körper als einen Ort, in den sich eine subjektive und zugleich von sozialen und gesellschaftlichen Dynamiken durchzogene Geschichte einschreibt. Zentral für seine Arbeit sind tragbare Skulpturen, die in Performances als Instrumente aktiviert werden können und eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Körper, Rollenbildern, Machtverhältnissen und psychischem Druck ermöglichen. Dieser Abend mit Raphael Sbrzesny besteht aus einer performativen Aktivierung in der Ausstellung, einem Videoscreening und einem Gespräch. Gezeigt wird Sbrzesnys Video Sophie – oder was vom Zweiten Körper übrig blieb (2016). Ausgehend von androgynen Fotos aus der eigenen Jugend, die der Künstler referenzreich mit Karnevalstheorie und Elementen einer Verfilmung von „Effi Briest“ (Theodor Fontane) von Rainer Werner Fassbinder zusammenbringt, verbinden sich in dieser Arbeit Gedanken zu Identität, Geschlecht und Macht. Im Fokus des anschließenden Gesprächs mit Viktor Hömpler (Kurator der Ausstellung) stehen die zentralen Themen von Sbrzesnys künstlerischer Praxis sowie die Fragen, die ihn vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Entwicklungen besonders beschäftigen.