Vortrag mit Dr. Monika Kaiser

DAS VERBORGENE MUSEUM

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Die Renaissance der Künstlerinnen?
DAS VERBORGENE MUSEUM zwischen Dachboden und Kunstdepot

Künstlerinnen wiederzuentdecken gehört inzwischen zum guten Ton der Museen. Ganz regelmäßig tauchen entsprechende Hinweise im Programm der großen Ausstellungs­häuser auf. Spektakulär inszenierte das etwa Maria Balshaw, Direktorin der Tate Britain in London, die 2018 für die Dauer eines Jahres ausschließlich Werke von Frauen zeigte. Während also die Sicht­barkeit von Künstlerinnen in den Ausstellungs­räumen deutlich zugenommen hat, ist die Situation in den Depot­räumen eine andere. Ende der 1980er Jahre war es ein mühsames Unter­fangen, in den Sammlungs­beständen nach Künstlerinnen zu recherchieren.

Eine Initiative, die sich dieser Aufgabe gestellt hat, war „DAS VERBORGENE MUSEUM.“ Durch Forschungen, Ausstellungen und Publikationen hat dieser 1986 gegründete und bis 2022 aktive Verein zahlreichen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts eine Renaissance ermöglicht. Wenn Namen wie Jacoba van Heemskerck, Lotte Laserstein oder zuletzt Louise Stomps heute wieder im Feuilleton auftauchen, ist das der Arbeit dieses Vereins zu verdanken, der in die musealen Institutionen hinein­wirken konnte. Aber lassen sich Lücken in den Depots genauso einfach füllen, wie im Programm?

In ihrem Vortrag wird Dr. Monika Kaiser die Initial­ausstellung „Das Verborgene Museum“ und deren Ergebnisse vorstellen. Auch heute noch können die damaligen Erkenntnisse Aufschluss darüber geben, was passieren müsste, damit das gesellschaftliche Erbe von Künstlerinnen nicht zwischen Dachboden und Depot verloren geht.

Dr. Monika Kaiser hat Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literatur und Italianistik an den Universitäten in Marburg, Hamburg und Venedig studiert. Sie hat kuratorisch am Ludwig Museum für moderne französische Kunst in Koblenz, am Museo de la Solidaridad Salvador Allende in Santiago de Chile und für den Marburger Kunstverein gearbeitet. In ihrer Dissertation an der Universität der Künste in Berlin, untersuchte sie feministische Kunst­ausstellungen zwischen 1972 und 1987. Ihre Forschungs­ergebnisse sind 2013 im transcript Verlag unter dem Titel „Neubesetzungen des Kunst-Raumes“ erschienen. Seither arbeitet sie freiberuflich als Autorin und Kuratorin und hat zuletzt - gemeinsam mit Dr. Carola Muysers - die Ausstellungs­reihe „Biografien, Brechungen und Begegnungen“ realisiert.

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