sich in Sprache begegnen
Kunst über Sprache mit Texten in einfacher Sprache
Migration ist ein Phänomen, das Gesellschaften von jeher prägt. Geht es dabei um Fragen von Integration und Identität, spielt Sprache – die Erstsprache im Gepäck und der Fremdsprachenerwerb als Projekt nahezu jeder und jedes Reisenden – eine Schlüsselrolle. Obzwar die Theoriefigur des Künstlernomaden einige Patina angesetzt hat, verfolgt die Ausstellung die These, dass die Gegenwartskunst nicht nur in einem mit Trigger-Vokabeln vollgepumpten International Art English aufgeht. Sie hat auch visuell Beredtes zum Thema Sprache beizutragen. Mehr oder minder freiwillig reisende Künstler:innen sind interessante Partner, um fremden Sprachen und Fragen der Sprachvermittlung auf den Grund zu gehen.
Es werden Arbeiten auf Papier, Installationen, Objekte und Videos gezeigt, sämtlich Werke, die sich bildkünstlerisch mit Alphabet und Wortschatz, mit dem Entstehen und dem Untergang von Sprachen oder dem kniffeligen Feld der Übersetzung befassen.
Ewig aktuell ist zu fragen: Wie kommunizieren wir in einer globalen Welt? Wer lehrt wem was wie und warum? Wer hat Macht? Allerhand Methoden und Strategien stehen zur Debatte. In der Ausstellung gibt es Sprache und Sprachen unter anderem als Übungen, als gezeichnete Lernkarten, als Wandmalerei, als Teppich, als Leuchtschrift, als Stickerei, in Büchern, in Bildern, als Klang, als Geste. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage nach dem kommunikativen Miteinander von Menschen, Pflanzen und Tieren. Auch Topfpflanzen, Vögel und Kaninchen werden in der Ausstellung als Sprachschüler vorgestellt.
Die Ausstellung Meeting in Language zeigt eine Reihe von kritischen Ansätzen, zugleich geht es um die Freude am Queren und Spielerischen, am Rätselhaften und an der Erfindung. Mit mancher Arbeit preist sie den Fehler und den Lapsus an, auch den Humor, für dessen forcierten Einsatz im Sprachunterricht die Ausstellung ein Plädoyer ist.
Anlässlich der Ausstellung erschien die Publikation sich in Sprache begegnen, in der Texte über sämtliche Werke in einfacher Sprache zu finden sind.