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Arne Rautenberg betextet Werke der Sammlung
Die Ausstellung F L Y zeigt Arbeiten auf Papier, Gemälde, Skulpturen und Objekte aus der Sammlung der Städtischen Galerie Delmenhorst, Haus Coburg. In den vergangenen zehn Jahren konnten rund 140 Werke und 16 Werkgruppen von insgesamt 45 sowohl international als auch in der Region arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern angekauft werden. Funkelnde Nuggets, die im großmaschigen Sieb eines bescheidenen Ankaufsetats hängen blieben. Schürfgebiet waren zumeist die Ausstellungsprojekte des Hauses, dabei haben die Künstlerinnen und Künstler selbst manchen Ankauf mit ihrem großzügigen Entgegenkommen unterstützt. So gesehen spiegelt die stetig wachsende Sammlung auch ein Stück weit das Ausstellungsprogramm der Städtischen Galerie Delmenhorst wider.
Für F L Y war der Dichter Arne Rautenberg, der auch als bildender Künstler mit Collagen, Grafiken und Textinstallationen unterwegs ist, eingeladen eine Auswahl zu treffen. Was tut sich im Auge des Dichters? Welche Bilder beflügeln sein dichterisches Denken? Kurz- und Kürzestgedichte, berührende Gedankenlyrik, Gedichte für Kinder, auch Wort- und Reimkaskaden, humorvolle Sprachexperimente, Sentenzen und Visuelle Poesie.
Arne Rautenberg hatte Carte blanche, um im Depot des Hauses zu trüffeln. Zugleich hatte er den Auftrag mit eigenen Gedichten – mit just Entstandenen und mit Repertoirestücken sowie mit raumbezogenen Textarbeiten – auf jedes präsentierte Werk zu reagieren. Betextungen waren gefragt, assoziative Bezüge, Spielerisches, Überraschendes. Alles andere als illustrative Erklärungen. Gesucht waren solche Gedichte, die zum Denken verführen, die ein bisschen hexen können, ja, die dem Publikum beim Betrachten der Werke Flügel verleihen.