Antje Schiffers

Cognac auf Maisgelb

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Für ihre Einzelausstellung in Haus Coburg hat Antje Schiffers die Rolle einer Diplomatin gewählt und sich mit den Strukturen von Partnerstädten beschäftigt. Es ging darum, an ganz verschiedenen Orten zu recherchieren, welche gesellschaftliche Rolle Kultur spielt und unter welchen Bedingungen sie stattfindet. Dass sie diese Reisen unter den wechselnden Bedingungen der Corona Pandemie realisierte, und zuletzt dem Angriff Russlands auf die Ukraine zeitlich sehr nah gekommen ist, wirkt wie ein Brennglas auf die übergeordnete Frage: Welche Kommunikationsräume eröffnet Kultur in unserer Zeit?

Vorbereitend für ihre Städtereisen hat sich Antje Schiffers mit der Geschichte der Städtischen Galerie und mit der Stadt Delmenhorst befasst. Sie hat Gespräche geführt in der Stadtverwaltung und im Industriemuseum. Sie hat den letzten Auszubildenden der Norddeutschen Wollkämmerei getroffen, die 1981 die Produktion einstellte. Eine Näherin und ein Stoffeinkäufer der Delmod gehörten ebenfalls zu ihren Gesprächspartnern. Die Delmod war ein Unternehmen, das bis 2009 existierte und für seine Damenkollektionen bekannt war. Durch diese Begegnungen und Mikrogeschichten, hat sich für Antje Schiffers ein Image der Stadt Delmenhorst ergeben, das sie in den Partnerstädten verkörperte. Als Gastgeschenk diente ihr eine Tischdecke, die mit architektonischen und metaphorischen Motiven der Stadt bedruckt, an die Institutionen in den Partnerstädten überreicht wurde. Die Künstlerin hielt sich damit an das Protokoll, das bei gegenseitigen Besuchen einen Austausch von Geschenken vorsieht. Entstanden ist diese Decke in Absprache mit einem Komitee. Bei Kaffee und Kuchen präsentierte Antje Schiffers ihre Zeichnungen und Entwürfe. Reiner Duczek, Matilda Felix, Margit Kettler und Kurt Reissweber lieferten ergänzende Vorschläge und stimmten die Farbkombination ab.

Die Decke wurde anschließend in einer Edition von 100 Stück als Siebdruck realisiert und befindet sich heute in allen besuchten Kultureinrichtungen der Städte Delmenhorst, Lublin, Kolding, Allonnes, Eberswalde und Borisoglebsk. Letzte Exemplare können in unterschiedlicher Größen im Haus Coburg erworben werden.

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